Osteopathie

Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Methode, Funktionsstörungen des Körpers mit den Händen zu erkennen und zu behandeln. Die osteopathische Behandlung hat das Ziel, Einschränkungen der Beweglichkeit von Strukturen und Geweben zu korrigieren und dadurch das körperliche Wohlbefinden wiederherzustellen.

Osteopathische Schwerpunkte

Neben der osteopathischen Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen liegt mein Schwerpunkt auch auf der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Schwangeren. Bei Säuglingen und Kindern können z.B.  Dysfunktionen zu Schädeldeformationen und Entwicklungsstörungen führen, die weitreichende Folgen haben können. Schwangere haben durch das zunehmende Gewicht und den veränderten Schwerpunkt oft haltungsbedingte Beschwerden. Blockaden an der Hüfte und Kreuzbein können zudem die Geburt beeinflussen. Und auch durch die Geburt selber kommt es bei der Mutter häufiger zu Blockaden und Verspannungen.

Woher kommt Osteopathie?

Die Osteopathie wurde von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still geprägt, der um 1885 ein osteopathisches Diagnose- und Therapieverfahren entwickelt hat, das seitdem in USA, Europa und anderen Teilen der Welt immer weiter angepasst und verbessert wurde. Die Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet – zum einen in der Einheit von Körper, Geist und Seele und zum anderen in seiner körperlichen Einheit auf allen Ebenen.

Der Ansatz der Osteopathie

Stills grundlegenden Annahmen waren, dass der Körper als Funktionseinheit betrachtet wird und grundsätzlich zur Selbstregulierung fähig ist, dass sämtliche Körperfunktionen von der Ent- und Versorgung durch das Nerven- und Gefäßsystem abhängen und dass eine Heilung nur durch die Förderung der Selbstheilungskräfte des Körpers möglich ist.

Das Prinzip der Osteopathie bezieht sich zum einen auf die Beweglichkeit des Körpers in seiner Gesamtheit, zum anderen auf die Eigenbewegungen der Gewebe, der einzelnen Körperteile und Organsysteme sowie deren Zusammenspiel. Jedes Körperteil, jedes Organ benötigt zum optimalen Funktionieren viel Bewegungsfreiheit.

Ist die Beweglichkeit eingeschränkt, entstehen aus Sicht der Osteopathie zunächst Gewebespannungen und darauf folgend Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren – es entstehen Beschwerden.

Beim Forschen nach den Ursachen der Beschwerden im menschlichen Körper stehen eine Strukturstörung und die daraus resultierende Fehlfunktion im Vordergrund. Diese so genannte somatische Dysfunktion gilt es aufzuspüren und zu beheben. Die Osteopathie behandelt demzufolge keine Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern Bewegungsstörungen im weitesten Sinne.

Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Den Zusammenhang stellen die Faszien her, dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur umgeben und gemeinsam eine ­große Körperfaszie bilden. Bewegungseinschränkungen und Fehlfunktionen können sich aus Sicht der Osteopathie über die Faszien verbreiten und sich an einem anderen Ort des Körpers durch Beschwerden zeigen.

Wie erfolgt eine osteopathische Behandlung?

Die osteopathische Behandlung erfolgt mit eigens entwickelten osteopathischen Techniken, die ein gut geschultes Tastvermögen voraussetzen. Bei der parietalen Osteopathie werden mittels manueller und chirotherapeutischer Techniken Bindegewebe, Faszien, Muskulatur und Gelenke behandelt, bei der viszeralen Osteopathie werden mit sanften Techniken innere Organe und deren Aufhängung beeinflusst und bei der Craniosakralen Therapie werden spezielle Handgriffe am Schädel und Kreuzbein angewendet, um den harmonische Bewegungsrhythmus der Hirnflüssigkeit und Membranen im Kopf, die über den Rückenmarkskanal eine Verbindung zum Kreuzbein haben, wieder herzustellen und so Zug- und Druckerscheinungen auf das Nervensystem zu beseitigen.

Ziel ist es, dem behandelten Menschen zu ermöglichen, durch Verbesserung der Beweglichkeit der betroffenen Struktur sich selbst auf natürliche Art und Weise ins Gleichgewicht zu bringen.

Osteopathie beschränkt sich nicht auf die Behandlung einzelner Symptome, sondern sieht immer den Menschen als Ganzes. Behandelt werden daher auch keine Krankheiten, sondern Menschen. Deshalb ist es auch nicht sinnvoll, Indikationen für die Osteopathie anzugeben. Die Beseitigung von Symptomen ist im Grunde nicht Ziel der Behandlung, sondern nur ein Ergebnis der Auflösung von Einschränkungen osteopathischer Dysfunktionen jeder Art.

Bevor eine osteopathische Behandlung begonnen wird, ist es manchmal ratsam, eine einhergehende schulmedizinische Diagnostik voranzustellen. Auch Befunde aus früheren medizinischen Untersuchungen sind hilfreich. Die Osteopathie ergänzt in vielen Fällen die klassische Schulmedizin, ersetzt diese aber nicht.

Eine osteopathische Behandlung dauert zwischen 30 und 50 Minuten. Jede neue Therapiesitzung wird individuell auf die Symptome des Patienten abgestimmt. Der genaue Verlauf der Behandlungen ist vom Einzelfall abhängig. 

Osteopathische Schwerpunkte

Neben der osteopathischen Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen liegt mein Schwerpunkt auch auf der Behandlung von Säuglingen, Kindern und Schwangeren. Bei Säuglingen und Kindern können z.B. osteopathische Dysfunktionen zu Schädeldeformationen und Entwicklungsstörungen führen, die weitreichende Folgen haben können. Schwangere haben durch das zunehmende Gewicht und den veränderten Schwerpunkt oft haltungsbedingte Beschwerden, die osteopathisch gelöst und gelindert werden können. Dysfunktionen an der Hüfte und Kreuzbein können zudem die Geburt beeinflussen. Und auch durch die Geburt selber kommt es bei der Mutter häufiger zu Blockaden und Verspannungen, die osteopathisch therapiert werden können.

Wer kann behandelt werden?

Bei der osteopathischen Behandlung gibt keine Altersbegrenzung. Gerade Säuglinge und Kinder profitieren von einer sanften craniosakralen osteopathischen Behandlung. Bei Erwachsenen und Senioren können z.B. auch chirotherapeutische oder Triggerpunktbehandlungen sinnvoll sein, um akute Blockaden zu lösen. Kontraindikationen für die Osteopathie sind zum Beispiel akute Frakturen, bösartige Tumore, schwere Infektionen und neurologische Erkrankungen. Bei einem Verdacht auf derartige Erkrankungen veranlasse ich vor der Behandlung zum Ausschluss weiterführende Untersuchungen.

Wie lange muss behandelt werden?

Die Anzahl der Behandlungen ist individuell verschieden und abhängig vom Beschwerdebild. Ein akutes Problem lässt sich in der Regel schneller beseitigen, als chronische Beschwerden welche über einen längeren Zeitraum bestehen. Bei akuten Beschwerden kann es auch mal sein, dass Anfang wöchentlich therapiert wird und die Beschwerden nach 2-3 Sitzungen behoben sind. Bei chronischen Beschwerden erfolgt meist alle 2-4 Wochen eine osteopathische Behandlung. Nach 3-4 Behandlungen sollte hier auch eine spürbare Verbesserung auftreten, wenn nicht sollten auch andere Therapien in Betracht gezogen werden.

Wann wird Osteopathie eingesetzt?

Die therapeutischen Möglichkeiten reichen von akuten und chronischen Krankheiten im Bewegungsapparat, über Kiefergelenksproblemen, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, funktionelle Verdauungsbeschwerden, gynäkologischen Beschwerden bis hin zur Geburtsvorbereitung und geburtsbedingten Schädelverformung und Schiefhals. Eine Aufzählung der vielen Krankheiten, die durch Osteopathie gelindert oder geheilt werden können, wäre jedoch irreführend, da mit Hilfe der Osteopathie der Menschen ganzheitlich behandelt wird und nicht eine lokale Störung, deren Ursache möglicherweise ganz woanders als am Ort ihres Erscheinens liegt. Auch wenn zwei Menschen mit der gleichen Krankheit zur Behandlung kommen, werden sie, wenn die Ursachen verschieden sind, unterschiedlich behandelt. Die Osteopathie versucht Ursachen und Muster, die hinter einer Krankheit liegen, zu beheben und das Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen.

Wird Osteopathie von der Krankenkasse bezahlt?

Die Abrechnung der Osteopathie erfolgt nach der Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ).
Private Krankenversicherungen und Beihilfestellen übernehmen in der Regel die Behandlungskosten. Mittlerweile erstatten anteilig auch immer mehr gesetzliche Krankenversicherungen (GKV) die Behandlungskosten. Weitere Infos ob und in welcher Höhe Ihre Krankenversicherung die Behandlungen bezuschusst, finden Sie unter www.osteokompass.de/de-patienteninfo-krankenkassen.html
Sprechen Sie in jedem Fall vorher mit Ihrem Berater bei der Krankenkasse und informieren Sie sich über die in Ihrem Fall mögliche Kostenerstattung.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Mögliche Nebenwirkung

Im Rahmen oder nach einer osteopathischen Behandlung kann es kurzzeitig zu Reaktionen und Symptomen wie Schwindel, muskuläre Schmerzen, Müdigkeit oder Frieren kommen. Diese sind allerdings aus Sicht der Osteopathie als positiv zu bewerten, da sie ein Anzeichen dafür sind, dass der Körper auf die Behandlung anspricht. Machen Sie am besten am Tag der Osteopathie Behandlung kein Sport und halten sich warm.